Als ich vor 15 Jahren Christ geworden bin, lernte ich viele Christen kennen, die nicht nur ein Patenkind innerhalb ihrer Familie haben, sondern zum Teil sogar mehrere Patenkinder in armen Ländern der ganzen Welt. Ich wunderte mich darüber, dass sie so viel Verantwortung für fremde Kinder übernahmen und dafür regelmäßig ihr Geld spendeten.
Ehrlich gesagt, reichte mir bis dahin die Verantwortung für unser Patenkind hier in Deutschland vollkommen aus. Patenschaft bedeutet ja: ich übernehme freiwillig eine Fürsorgepflicht für ein anderes Kind. Ich informiere mich über das Wohl des Kindes, unterstütze es und lasse ihm von Zeit zu Zeit ein Geschenk zukommen. Vor allem sollte ich auch noch für das Kind beten. Falls die Eltern nicht mehr in der Lage sein sollten, für das Kind zu sorgen, würde ich als Patin die Verantwortung übernehmen.
Eine Menge Verantwortung, fand ich. Ich bewunderte den Mut und die Hingabe meiner christlichen Geschwister sehr, die zusätzlich noch Patenschaften für Kinder in armen Ländern übernahmen. Durch die Christusträger-Brüder lernte ich dann auch die Christusträger-Schwestern kennen. Besonders berührte mich eine persönliche Begegnung mit Sr. Dagmar, die in Karachi tätig ist. Ich bewunderte ihren Einsatz (und den aller Christusträgerschwestern in der ganzen Welt). Diese Frauen sind für mich echte Heldinnen, genau so wie die Brüder, die auf den Stationen im Kongo und in Kabul auf verschiedenste Art und Weise helfen.
Mein Mann und ich wurden von diesem Engagement angesteckt. Wir begannen damit, regelmäßig die Station in Vanga (Kongo) finanziell zu unterstützen. Weiterhin entschlossen wir uns für eine Patenschaft für ein Kind im Waisenhaus in Karachi. In einem Gleichnis im Matthäusevangelium fand ich die entsprechende Aufforderung für mich. Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Ein Satz Jesu, den ich ganz persönlich auf mich bezog.
Unser Patenkind heißt Saneha und ist inzwischen 14 Jahre alt. Zu Beginn der Patenschaft erhielt ich ein Bild von ihr, dazu Informationen über sie und ihre Familie. Mindestens einmal im Jahr schreibe ich einen Brief an sie, meistens zum Geburtstag. Dann lege ich noch ein kleines Geschenk dazu. Saneha schreibt mir in Englisch zurück. Ich freue mich jedes Mal über ihr selbst bemaltes Briefpapier, über ihre schöne Schrift, ihre Erfolge in der Schule und ein neues Foto von ihr.
Inzwischen ist mir Saneha sehr ans Herz gewachsen. Ich wünsche ihr von Herzen, dass sie einen Beruf erlernen kann, der ihr Freude macht und dass viele ihrer Träume wahr werden. Dazu kann ich einen ganz kleinen Beitrag leisten: mit meinen Gebeten, meiner Geldzuwendung und mit meinen Briefen. Und wer weiß, vielleicht werden wir uns eines Tages auch einmal persönlich gegenüber stehen. Das wäre so schön. Aber bei Gott ist nichts unmöglich!
PS: Wenn Sie sich auch anstecken lassen oder weiter informieren lassen wollen, dann kommen Sie doch zum Christusträger-Erlebnistag am 14. Juli nach Triefenstein. Dort können Sie den Christusträger-Waisendienst treffen, Sr. Dagmar aus Karachi kennenlernen – und sich von mir noch mehr über Saneha berichten lassen. Mich finden Sie dann übrigens als Mitarbeiterin in der Kinderwelt
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