Kilunda ist etwa vierzig Kilometer von Vanga entfernt und so etwas ähnliches wie die »Hauptstadt des Sektors Kilunda«. Zu Kilunda gehören schätzungsweise etwa 70 Dörfer. Für jeweils fünf bis zehn Dörfer gibt es einen sogenannten »Chef de Groupement«, eine Art Landrat. Diese »Chefs« wiederum sind verantwortlich für die traditionellen »Bürgermeister« der einzelnen Dörfer.
In Kilunda nun trafen wir den obersten Chef des Sektors, dazu zehn »Chefs de Groupement« und zwanzig »Bürgermeister«. In Europa würde man formulieren: Wir hatten ein Gipfeltreffen mit all denen, die in der Kommunalpolitik dieser Gegend Verantwortung tragen.

Ziel unserer Begegnung war es, den Verantwortlichen die Erfolge des Ernährungszentrums in Kilunda im Kampf gegen die Unterernährung vorzustellen. Solche Zentren haben wir eingerichtet, weil in den letzten Jahren immer mehr Menschen zu uns ins Krankenhaus in Vanga gebracht wurden, die mangelernährt waren oder unter schwerer Unterernährung litten. Ganz besonders Kinder und ihre Mütter waren davon betroffen. Das Zentrum in Kilunda hat die Aufgabe, die örtliche Nahrungsmittelproduktion zu fördern und zu schützen. So sollen sich möglichst viele Menschen ausreichend und ausgewogen ernähren können.
Schutz braucht es zum Beispiel vor streunenden Ziegen. Die Ziegen bringen es fertig, dass in manchen Dörfern kaum mehr Gemüse oder Getreide angebaut wird, weil man weiß, dass diese »Schädlinge« schnellstens alles vernichten würden.

Ein grünes Dorf als Hoffnungszeichen
In Kilunda konnten die Verantwortlichen ein »grünendes« Dorf erleben. Grün von Mais, Bohnen und anderen lebenswichtigen Nahrungsmittelpflanzen. Dieser Erfolg war die Antwort auf unsere Besuche in den letzten Monaten. Der verantwortliche Chef vor Ort arbeitet eng mit uns und speziell mit dem Ernährungszentrum zusammen. Er setzt sich sehr für seine Bevölkerung ein und engagiert sich dabei auch persönlich. Der Erfolg seiner Arbeit ist deutlich zu sehen und hat mich froh gemacht.
Nun sollte in der Begegnung mit den anderen Verantwortlichen so etwas wie »produktiver Neid« geweckt werden – nach dem Motto: »Was die in Kilunda schaffen, kriegen wir auch bei uns hin«. Außerdem wollten wir den Austausch unter ihnen fördern über das, was sie aus den Erfahrungen des »grünen Dorfes« für ihre eigenen Ortschaften lernen könnten.

Es gab gute und konstruktive Fragen von den Teilnehmern, was uns hoffnungsvoll stimmt. Das Treffen war von großer Wichtigkeit, denn es hat unser tiefes Anliegen gefördert, dass sich die Verantwortlichen stärker als bisher selbst bemühen, eine positive Entwicklung in ihren Dörfern zu fördern.
Wir haben Grund zur Hoffnung, dass auch noch andere Dörfer Stück für Stück grüner werden – und in der Folge weniger Kinder an Hunger und Unterernährung leiden müssen.