Christusträger Bruderschaft

Neue Sehnsucht nach Gott

Nachdem wir seit Anfang der Pandemie viele Impuls-Videos produziert haben, wagten wir nun eine erste Online-Veranstaltung per Zoom, die »Triefensteiner Gespräche«. Im Nachhinein können wir sagen, das Wagnis hat sich gelohnt. Nora Henker berichtet:

Die Teilnehmenden loggen sich bei Zoom ein – © Nora Henker 2021
Die Teilnehmenden loggen sich bei Zoom ein – © Nora Henker 2021

Dieses anonyme Feedback bekamen wir nach drei gefüllten Abenden per Zoom:

Meine Sehnsucht nach Gottes Gegenwart wurde wieder geweckt.

Und wir können sagen, schon allein dafür hat sich die Online-Veranstaltung gelohnt.

Per E-Mail und über die sozialen Medien Facebook und Instagram luden wir zur ersten Online-Veranstaltung ein. Daraufhin erhielten wir über 100 Mails mit Bitte um den Zugangslink. Das zeigte uns: offenbar haben die Menschen Zoom noch nicht über, sie lassen sich zu einer virtuellen Veranstaltung einladen.

An jedem Abend waren dann mehr als 60 Geräte eingeloggt, vor denen nicht selten zwei Personen saßen. Hätten wir uns in echt getroffen, wäre die Bibliothek also voll gewesen. Br. Christian und Christoph Zehendner wechselten sich ab im Gespräche über Texte auf dem Markus-Evangelium. Genauer gesagt über jeweils ein Wort. Wir betrachteten die Worte »Sohn«, »folgen« und »heute«. 

Br. Christian – © Nora Henker 2021
 

Folgendes haben sich die Teilnehmer inhaltlich mitgenommen:

Nachfolge heißt, den Weg zu folgen, zu dem man sich berufen fühlt.

Ein neuer Blick auf Mk 1 mit der klaren Aufforderung, nicht zu zögern, sondern hier und jetzt Christus zu folgen.

Heute dem Sohn folgen.

Heute kann ich nicht alles - aber was ich kann, das lass mich heute tun.

Die Teilnehmenden konnten sich am Gespräch beteiligen, indem sie in den Chat schrieben oder auch direkt etwas sagten. Das hat das Gespräch bereichert. 

Frieder Gutscher bereichert durch seine Lieder – © Nora Henker 2021

Höhepunkte an den Abenden waren die besonderen Gäste: Br. Uwe, der Musiker Torsten Harder sowie der Liedermacher Frieder Gutscher. Br. Uwe und Torsten Harder erzählten von ihren Berufungserlebnissen, die völlig verschieden waren. Während Br. Uwe ganz ohne christlichen Glauben aufgewachsen war und als Jugendlicher in einer Jugendgruppe Gott kennen lernte, war es bei Torsten Harder das Gegenteil. Er wuchs in einer christlichen Familie auf und brauchte zunächst Abstand von einem engen Glauben, um Gott später ganz neu kennen zu lernen. Mit einer Improvisation auf seinem Cello zum Choral »Wer nur den lieben Gott lässt walten« beendete er seinen Beitrag und bewegte die Zuhörer. Frieder Gutscher brachte einige Lieder ein und damit eine erfrischende Abwechslung zu den Wortbeiträgen. Ein Applaus bei eingeschaltetem Mikrophon spiegelte die Begeisterung der Zuhörernden.

Christoph Zehendner – © Nora Henker 2021

Als technische Leitung war ich nervös, ob bei allen Teilnehmenden Ton und Bild funktionieren würde und ob ich bei fast 100 Leuten den Überblick über die Anfragen im Chat behalten kann. Ich fragte mich, ob ein Gemeinschaftsgefühl entstehen würde oder ob unsere Gäste nachher enttäuscht wären. Doch schon nach dem ersten Abend wusste ich: Es ist gut. Wir fühlen uns zusammengehörig. Wir sind alle gemeinsam gern zu Gast in Triefenstein und nehmen es in Kauf, den virtuellen Weg zu gehen, weil im Moment nichts anderes möglich ist. Ich spürte große Dankbarkeit und Wertschätzung seitens unserer Gäste.

Das anonyme Online-Feedback zeigt uns: alle, die Feedback gaben, würden wieder an einer solchen Veranstaltung teilnehmen. Alle waren zufrieden bis sehr zufrieden und würden das Angebot an ihre Freunde weiter empfehlen. Manche hätten sich noch ein Gespräch in Kleingruppen gewünscht.

Nun gilt es zu überlegen wie es weiter geht und wann wir zu einer ähnlichen Veranstaltung einladen können. Doch zunächst erinnern wir uns noch gern an die vergangenen Abende und freuen uns an Rückmeldungen wie dieser:

Es war ein Stück Himmel. Ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut. Vielen herzlichen Dank.

 

Nora Henker, 03.05.21

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