Dieses Bild aus der Zeit meiner Berufstätigkeit im Jahr 1973 (damals war ich gerade zwei Jahre lang bei den Christusträgern) fiel mir wieder in die Hände. Wieder einmal wurde mir wurde bewusst, wie reich mein Leben in diesen 40 Jahren Brudersein geworden ist.

1953 floh ich mit meiner Familie aus der DDR in die Bundesrepublik. Ich war fünf Jahre alt, mein Bruder zwei Jahre jünger. In Karlsruhe kamen wir zu einer eigenen Wohnung. Wir wurden von unseren Eltern nicht christlich erzogen. Dennoch kann ich mich daran erinnern, dass ich schon als Kind Fragen nach Gott gestellt habe. Existentiell wurde dieses Fragen in der Zeit meines Studiums. Weil ein Gebet, das jemand für mich sprach, in Erfüllung ging, begann ich zu glauben, dass Jesus lebt.
1971 ging meine Bundeswehrzeit zu Ende und ich entschloss mich danach, zu den Brüdern zu gehen. Damals war ich 23 Jahren alt und frisch gebackener Vermessungsingenieur. Ich fand meine erste Arbeitsstelle bei in einem kleinen Vermessungsbüro in Bensheim-Auerbach, dem damaligen Hauptsitz der Bruderschaft.
In unseren Berufen zu arbeiten entsprach der Intention, unseren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Dadurch wollten wir den Menschen zugleich nahe sein und als Brüder Christus in die Arbeitswelt tragen, IHN dort gewissermaßen repräsentieren. In diesem Sinne war ich 23 Jahre lang berufstätig. Als ich 1996 arbeitslos wurde, fand ich eine neue Aufgabe in Triefenstein. Von 2002 bis 2013 war ich in unserem Gästehaus Gut Ralligen in der Schweiz tätig, jetzt arbeite ich wieder in der Verwaltung in Triefenstein.
Meine Erfahrungen im Berufsleben habe ich immer als Kapital für die Aufgaben in der Bruderschaft empfunden. Diese Erfahrungen waren mir ebenso wertvoll bei den Evangelisationen mit der CTB-Band, die ich mit den Brüdern Siegbert, Werner und Felix fast 30 Jahre gestalten durfte.
Ich begleite gern Gästegruppen und möchte den Menschen, die in unser Haus kommen, brüderlich begegnen und mit ihnen im Glauben unterwegs sein.