Als Kind und Jugendlicher war Religion für mich Pflicht, gehörte einfach dazu. Aufgewachsen bin ich in einer katholischen Familie, aber mir persönlich bedeutete das damals nichts. Ich flüchtete und fand eine neue Religion im Sport. Dort wollte ich mein Bestes geben und immer noch etwas mehr.
So war ich aktiv als Marathonläufer. Ein Unfall setzte einen Stopp – und mit einem Mal verlor ich den Halt in meinem Leben. Zu einer neuen Herausforderung wurde es dann für mich, meine Erfahrungen im Sport als Masseur und Coach weiterzugeben.
Ein neues Kapitel meines Lebens wurde aufgeschlagen, als ich in der Ausbildung zum ärztlich diplomierten Masseur eine Frau kennen lernte, die mit Jesus Christus unterwegs war. Zur richtigen Zeit gab der Herr mir diese Person als Schwester im Glauben zur Seite. Sie brachte mich zurück zum Glauben an Gott, zum Vater, zu Jesus Christus. Das Feuer in mir bekam Nahrung durch das Evangelium und ich saugte das Wort Gottes regelrecht in mich auf. Ich fragte nicht nur: Was ist der Sinn meines Lebens, wo will Gott mich haben? Sondern auch: In welcher Gemeinschaft könnte ich mit ihm und für ihn leben?
Für diese Antworten brauchte es Zeit und viel Geduld. Ich wollte weiter lernen und als Christ reifen, studierte dazu die Bibel und schloss mich einer Vereinigung christlicher Sportler an (SRS).
So begann ein für mich vollkommen neuer Lebensweg. Anfang 2014 bekam ich Kontakt mit den Christusträgern in Ralligen. Dort fand ich eine Gemeinschaft, wie Gott sie mir ans Herz gelegt hatte. Sollte ich da noch kneifen?
So begann ich 2015 mein Noviziat. Ich wollte prüfen, ob ich Jesus am besten als Bruder in der Gemeinschaft von Brüdern nachfolgen könnte. Oft fehlen mir die Worte, um das zu sagen, was in meinem Herzen ist. Jede Erfahrung in unserem Leben gleicht einem Wassertropfen. Und wenn Wassertropfen sich sammeln, werden sie zu einem Meer. So ist es mir mit den Erfahrungen und Begegnungen mit den Brüdern gegangen.
Den Lebensweg als Bruder in der Christusträger-Bruderschaft erlebe ich als einen Weg mit vielen schönen Begegnungen, aber auch als einen Weg des Lernens mit Herausforderungen und ein Dranbleiben in der Nachfolge von Jesus Christus. Durch die letzten Jahre konnte und durfte ich Bruderschaft erleben und selber leben. Das geschah durch die Begleitung von jedem Bruder, durch das Zusammenarbeiten, durch Freizeitgestaltung und die Ferien und das gemeinsame Beten.
Ende 2020 bat ich die Brüder darum, mich als Bruder auf Lebenszeit in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Das ist dann im Dezember geschehen.
Meinen Weg des Glaubens finde ich bei Hebräer 11,3 wieder:
Aufgrund des Glaubens verstehen wir, dass die Welt durch Gottes Wort entstand, dass also das Sichtbare aus dem Unsichtbaren kam.
Das alles ist tief in mir, in meinem Herzen. Jeden Tag will ich mir dies bewusst machen im Gespräch mit Gott, damit ich nicht nachlässig werde, sondern weiter an mir arbeite und gemeinsam mit der Bruderschaft unterwegs bin.