Christusträger Bruderschaft

Danke für 60 Jahre Christusträger

Schwestern und Brüder feiern in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Am 7. Dezember 1961 gründete sich der Verein, aus dem beide Gemeinschaften hervorgingen. Dieter Weidemann, der Schwestern und Brüder seit mehr als 50 Jahren kennt und schätzt, schaut dankbar zurück.

Banner während der Festwochen zum 50jährigen Jubiläum – © Br. Uwe Stodte 2011
Banner während der Festwochen zum 50jährigen Jubiläum – © Br. Uwe Stodte 2011

Durch Br. Erwin Klinge, den langjährigen Leiter der Christusträger-Schwesternschaft, bin ich zum Glauben gekommen. Bis zu seinem Heimgang war er mein Seel- sorger. Die Christusträger insgesamt haben mein Leben nachhaltig geprägt und aus einem überzeugten APO (»Außerparlamentarische Opposition«) – Jünger einen begeisterten Jesus-Jünger gemacht. 

Außerdem haben sie als »geistliche Paten« über zehn Jahre lang intensiv unsere Elops-Gemeinschaft in Bad Windsheim nachhaltig geprägt und geformt. Schwester Christine hat in unserer Elops-Band gesungen, bevor sie in die Schwesternschaft eingetreten ist. Christoph Zehendner nahm ich mit dreizehn Jahren als Schlagzeuger in unsere Band auf. Alle beide sind für mich heute lebendige Beweise unserer Verbundenheit mit den beiden »Geburtstagskindern« Schwesternschaft und Bruderschaft.

Dieter Weidemann – © Nora Henker 2019

Stellvertretend dankbar singen

60 Jahre Christusträger-Schwestern und -Brüder, da fällt mir sofort der erste Vers unserer Elops-Hymne ein:

Ich will singen dem Herrn meines Lebens, meinem Schöpfer und dem Gott aller Welt. Jeder Tag meines Lebens soll ein Dank sein, was der Herr an mir getan hat, will ich singen.

Diesen Satz könnte ich sogar noch zuspitzen: Nicht ich will singen, sondern ich muss singen, möchte ich formulieren. Ich muss singen stellvertretend für die unzähligen Menschen, die durch den Einsatz der Schwesternschaft und der Bruderschaft einen nie versiegenden Lebensstrom erlebt haben. »Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über!« Da kann man nur unserem treuen Herrn ein Loblied nach dem anderen singen voller Freude, Dankbarkeit und Staunen über die reichen Segnungen, die beide Gemeinschaften mit ihrer beispielhaften Hingabe und ihrem treuen Einsatz gewirkt haben.

Schwestern wie Brüder sind immer offen gewesen für alle möglichen Frömmigkeitsstile, vor allem aus der Liebe zu unserem Herrn heraus. Ihr ehrliches Ringen, wie Glaube in der jeweiligen Zeit gelebt werden kann, ihr Miteinander und auch die Art ihrer Angebote waren uns Elops eine enorme Hilfe. Gerade die Freizeiten in ihren Häusern brachten klare Wegweisung für die Nachfolge Jesu und enorme Ermutigung für unseren Glauben.

Die Freude am Herrn ausstrahlen

Mir fehlen die passenden Worte um meine Dankbarkeit auszudrücken, wie sehr man die Liebe der Christusträger zu Kindern spüren konnte. Durch ihr aufrichtiges Zeugnis sind viele Kinder zum Glauben gekommen. Halleluja! Die wahren Worte aus Nehemia 8 will ich um ein Wort abändern: »Die Freude am Herrn ist ihre Stärke.« Freude strahlen Schwestern und Brüder als eine wesentliche Glaubenserfahrung nachvollziehbar aus. Was für eine Freude für uns, wenn durch ihren Einsatz Menschen ihr Leben Jesus anvertrauten, wenn Menschen seelisch und körperlich heil wurden, wenn Versöhnung und Vergebung praktiziert wurden, wenn die Bereitschaft zur Einheit über das Bedürfnis siegte, die eigene Meinung durchzusetzen, wenn..., wenn..., wenn... .

Auf Gottes Brücken Beziehungen bauen

Auch für den gemeinsamen Freundesbrief bin ich sehr dankbar. Denn in meinen ersten Jahren und Jahrzehnten mit den Christusträgern habe ich sehr darunter gelitten, dass es keine intakte Gemeinschaft zwischen Brüdern und Schwestern gab. In vielen Gesprächen habe ich darum gerungen, aber es gab leider seitens der damaligen Leitung enorme Vorbehalte und Widerstände. Gott aber hat schließlich doch noch die nötigen Brücken gebaut. Als die Brüder bei der 50-Jahr-Feier der Christusträger in Triefenstein ein Banner in den Schlosshof trugen mit der Aufschrift: »Gott für unsere Schwestern sei Dank«, hätte ich vor Freude losheulen können. Und meine Freude ist in den letzten Jahren noch gewachsen, weil ich beobachten konnte, wie gut sich die Beziehungen zwischen Schwestern und Brüdern seitdem entwickeln. Ich war und bin beeindruckt von Schwesternschaft und Bruderschaft, von ihrer Treue, in all den Jahren ihren Glauben zu leben, von ihrer Bereitschaft, als Gemeinschaften auch neue Wege zu gehen, Neues zu denken und Neues zu wagen. Dankbar bin ich auch dafür, dass Schwestern und Brüder nie fromm abgehoben waren, sondern uns immer auf Augenhöhe begegnet sind.

Zusammenfassend kann ich nur sagen:

Gott für 60 Jahre Christusträger sei Dank!

Dieter Weidemann, 07.12.21

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