Christusträger Bruderschaft

Bewahrung im Sturm

Ein Sturm Ende September hatte bedrohliche Folgen für unsere Arbeit im Buschkrankenhaus in Vanga/Kongo. Dort stürzte ein Baum ausgerechnet auf das Generatorenhaus:

Erschreckendes Bild nach der Sturmnacht –  © Br. Friedhelm Förster, 2018
Erschreckendes Bild nach der Sturmnacht – © Br. Friedhelm Förster, 2018

Freitag, 28. September: Der Sturm in dieser Nacht ist eigentlich nicht ungewöhnlich stark für diese Gegend. Doch er entwurzelt ausgerechnet den gewaltigen Baum, in dessen Schatten unser Generatorenhaus steht – die Stromversorgung des Krankenhauses und etlicher Häuser des Personals ist von diesen Generatoren abhängig. Warum es genau diesen Baum erwischt hat? Ausreichend Wurzeln jedenfalls hat er gebildet, aber offensichtlich tobt der Sturm gerade hier ganz besonders heftig. Denn die dicken Pfahlwurzeln des Baumes werden einfach durchgerissen.

Strom trotz Zertrümmerung

So kracht der dicke Stamm des schätzungsweise 30 Meter hohen Urwaldriesen genau auf das Haus, in dem mehrere Generatoren stehen, dazu Schaltschränke, ein großer Dieseltank und all das, was für eine Stromversorgung eben notwendig ist.

Entwurzelt und umgestürzt: der Urwaldriese – © Br. Friedhelm Förster, 2018

Der erste Eindruck verschlägt uns den Atem: Der Baum ist in die Mitte des Daches gestürzt und hat das gesamte Haus in Trümmer gelegt. Doch beim genaueren Hinsehen entdecken Mechaniker John und Elektriker Fabrice, dass der Baum genau zwischen die Generatoren fiel. Noch am gleichen Abend können sie den größeren der Generatoren wieder in Betrieb nehmen, berichtet Br. Werner: Eine wunderbare Leistung war, dass unsere Techniker einen der Generatoren aus diesem Trümmerhaufen befreien konnten und ihn dann zum Laufen gekriegt haben. Und so gehe ich davon aus, dass auch der große Dieseltank okay ist. Wenn der nach dem Sturm unbrauchbar geworden wäre, wäre das ein schlimmer Schaden für Vanga gewesen.

Herausforderungen für Vanga

Ein herber Schlag für Vanga – © Br. Friedhelm Förster, 2018

Heiner Oppliger meldet wenig später: Für den kleineren Generator, den wir normalerweise tagsüber für den Operationssaal und zum Wasserpumpen  nutzen, wird es sicher noch einige Zeit brauchen, bis er wieder funktionstüchtig wird. Es wird auch einige Wochen dauern, bis die Gesamtanlage wieder funktioniert.

Noch ist aber unklar, ob wir den kleineren Generator überhaupt noch einmal flott machen können. Der Ausfall wäre ein herber Schlag für Vanga. Wir haben ihn gebraucht in Deutschland gekauft und generalüberholt. Vor drei Jahren ging er auf die Reise in den Kongo und hätte dort wohl noch etliche Jahre tuckern und Storm liefern können.

Ein Schlag ist auch die Erkenntnis, dass das Generatorenhaus so stark gelitten hat, dass es wohl nicht repariert werden kann. Vermutlich müssen wir ein neues Haus bauen, möglicherweise in der Nähe der neuen Solarbatterie. Auf Heiner Oppliger und sein Technik-Team kommt eine Menge Arbeit zu. Dabei will Heiner sich doch eigentlich in seinem letzten Jahr in Vanga Stück für Stück auf das Ende seines Dienstes hier vorbereiten.

Gott sei Dank

Urwaldriese im Generatorenhaus – © Br. Friedhelm Förster, 2018

Doch trotz aller Schäden und vieler offener Fragen: wir sind Gott dankbar dafür, dass im Sturm kein Mensch zu Schaden gekommen ist. Und wir empfinden es als Bewahrung, dass Vanga trotz aller Verwüstungen weiter Strom hat – für manche Patienten ist das buchstäblich lebenswichtig. 

Aus Vanga grüßen wir Sie herzlich und danken Ihnen allen, dass Sie an uns denken und für unsere Arbeit in Vanga beten – bitte jetzt ganz besonders für Heiner Oppliger und sein Team!

 

Das Vanga-Team, 30.09.18

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