Christusträger Bruderschaft

»Geh und Sieh« in Siebenbürgen

Von Zeit und Zeit verlassen einige Brüder – in Gruppen oder auch alleine – ihre Standorte in Triefenstein oder Ralligen. Bei sogenannten »Geh-und-sieh-Einsätzen« wollen sie Gemeinden kennenlernen und unterstützen. Br. Gerd tat das Ende Januar in deutschsprachigen Kirchengemeinden in Siebenbürgen/Rumänien. Von dort berichtet Pfarrer Joachim Lorenz aus Malmkrog bei Schäßburg:

Geh und pack zu: Br. Gerd im Einsatz in Siebenbürgen – © Joachim Lorenz 2020
Geh und pack zu: Br. Gerd im Einsatz in Siebenbürgen – © Joachim Lorenz 2020

»Geh und Sieh«

Wenn es um Rumänien geht, dann muss man ihm das bestimmt nicht zweimal sagen: Seit vielen Jahren kommt Bruder Gerd immer wieder hierher, begegnet den verschiedensten Menschen hier, hört zu, hilft und – sieht. So auch vom 23. Januar bis 5. Februar 2020. Seine Basis war wieder unser kleines Gästehaus in Malmkrog mit dem gemütlichen Holzofen, der wunderbaren Stille und dem gewöhnungsbedürftigen Plumpsklo auf dem Hof.

Im Mittelpunkt standen diesmal Bibelabende und zwei Gottesdienste zum Thema »Unterwegs mit Jesus«. Die kleine Schar der Malmkroger Gemeindeglieder kam treu und hörte dem authentischen Redner aufmerksam zu.

Feiern, arbeiten, Besuche machen

Bibelstunde im Gemeindehaus in Malmkrog – © Joachim Lorenz 2020

An jedem Abend wechselten wir nach der eigentlichen Bibelstunde in die andere Hälfte des Raumes, wo wir uns mit kleinen Häppchen stärkten und ins Gespräch über die Impulse von Br. Gerd kamen. An einem Tag war der Tisch besonders üppig gedeckt, denn es hatte sich herumgesprochen, dass unser Gast Geburtstag hat. Jeder brachte etwas mit und Bruder Gerd bewirtete seine Gäste mit dem, was man von einem »Schweizer« erwartet – mit guter Schweizer Schokolade.

Wegen des Wetters und der frischen Bärenspuren rund um das Dorf kamen diesmal die Wanderungen für Br. Gerd etwas zu kurz. Dafür besuchte er Gemeindeglieder in Malmkrog und anderen Dörfern, begleitete Vertreter des Evangelischen Jugendwerkes bei einer Erkundungstour auf der Suche nach einer Jugend-Kirchenburg und fuhr mit Malmkroger Jugendlichen zu einem Wochenend-Ausflug in das Gebirge bei Kronstadt. Ein paar kleine Reparaturen an Dächern (bei denen der gelernte Sanitärmeister sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellte) gehörten ebenfalls zum Programm.

 

Krönender Abschluss der Zeit in Siebenbürgen war der Gottesdienst in Kleinalisch, wo neun Personen aus drei verschiedenen Gemeinden im Haus der Familie Krestel um den Tisch Gottesdienst feierten und anschließend noch lange bei Kaffee, Kuchen und guten Gesprächen zusammen blieben.

Begegnungen als Geschenk

 

Auf dem Weg nach Hermannstadt, wo Bruder Gerd die letzten Tage seiner »Geh-und-Sieh«-Zeit verbrachte, machten wir in Rothberg beim Schriftsteller-Pfarrer Eginald Schlattner Halt. Nachdem Bruder Gerd einige Bücher des Autors gelesen hat, war diese Begegnung mit dem 86jährigen Unikum der siebenbürgischen Erzählkunst ein ganz besonderes Geschenk. Sicher hat ihm das Gespräch so manchen Aufschluss über die spannende siebenbürgische Kultur im Miteinander von Rumänen, »Zigeunern«, Siebenbürger Sachsen und Ungarn gegeben. Nach den letzten zwei Tagen in Hermannstadt bei Freunden, die in einem sozial-medizinischen Projekt arbeiten, machte Br. Gerd sich mit dem Reisebus auf den langen Weg in seine Wahlheimat Ralligen.

Joachim Lorenz, 11.02.20

Zurück zu Berichte