Samstagabend, 13. Februar, Punkt halb acht, Kamera läuft. Wir senden live. Knapp 300 Teilnehmer*innen sind zugeschaltet. In dicken Jacken, mit Mützen und Wärmebeuteln in den Schuhen, stehen wir bei Minusgraden in der Wegkapelle Ralligen und feiern das, was niemals abgesagt werden kann: den Zuspruch Gottes! Es wird gesungen und zuhause singen viele mit: »Befiehl du deine Wege« und »Geh unter der Gnade«.
Gottesdienst mit und für Kunstprofis
Was war der Anlass? Da die alljährlich stattfindende Tagung der Künstlergemeinschaft DAS RAD (christliche Berufskünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz), zu der auch Christoph Zehendner gehört, dieses Jahr nicht stattfinden konnte, wurde mit großem Aufwand eine interaktive Online-Tagung geschaffen. Den Abschluss der Tagung bildete der Live-Gottesdienst aus der Schweiz.

Im Gottesdienstteam war auch der Innerschweizer Bildhauer und RADler Karl Imfeld, der vor knapp 5 Jahren aus dem alten Stall einen Ort der Stille geschaffen hat, der einzigartig ist. Still und kraftvoll zugleich.
Aber ein Live-Gottesdienst mitten im Winter aus einer nichtbeheizbaren Pilgerkapelle? Uns schien genau das in diesen Zeiten richtig. Gottes Zuspruch aus dem offenen Stall! Wir singen unsere Lieder, wir beten unsere Gebete, wir klagen unsere Klagen und lassen uns den Reisesegen zusprechen mitten aus der Kälte. Denn wir sind trotz physischer Unterkühlung nicht ohne Geleit.

Vielen RADler*innen und anderen interessierten Gottesdienst-teilnehmer*innen wurde dieser Gottesdienst zu einem großen Segen. Gerade WEIL er aus dieser Kapelle kam! Wir danken dem guten Geist, der auf unerklärliche Weise Nähe und Ergriffenheit möglich gemacht hat. Und wir danken den Christusträgern Ralligen, allen voran Bruder Thomas, für die weitarmige Gastfreundschaft und die tätige Liebe.
Sehr herzlich,