Christusträger Bruderschaft

»Geh und sieh« in Rumänien

Ende April/Anfang Mai machten sich Teams aus Triefenstein bzw. Ralligen auf den Weg nach Rumänien. Dort wollten sie lernen, zuschauen und zupacken. Hier Eindrücke von den Teamleitern Br. Gerd und Timo Bäcker:

Ausflug mit den Kindern vom Kinderheim – © Timo Bäcker 2023
Ausflug mit den Kindern vom Kinderheim – © Timo Bäcker 2023

Nach einigen Jahren waren wir mit einem Team von Mitarbeitern wieder in Rumänien. Bei einem »Geh und sieh«-Einsatz wollten wir Kontakte pflegen, Hilfsgüter liefern und uns praktisch bei verschiedenen Hilfswerken einbringen. Drei Männer kamen aus Ralligen; das Team aus Triefenstein bestand aus zwei Frauen und drei Männern.

Unsere erste Station war Christian, ein Vorort von Hermannstadt. Dort waren wir zwei Tage bei dem Hilfswerk Philadelphia untergebracht, das mit etwa 15 Mitarbeitern häusliche Krankenpflege für sozial schwache Menschen anbietet. Ein Teil der Arbeit wird über zwei Secondhand-Läden finanziert. Matthias Ruopp und seine Frau Rosina haben das Werk vor über 30 Jahren gegründet und aufgebaut. Seit Beginn des Ukrainekrieges fährt Matthias regelmäßig Hilfsgüter zu befreundeten Gemeinden in die Ukraine. So hat er auch uns Christusträgern in den letzten Monaten geholfen, Hilfsgüter direkt in die Ukraine zu bringen, um dort arme Menschen zu unterstützen.

Zupacken im Hoffnungshafen

Diesmal brachten wir uns speziell bei seinem Projekt »Hoffnungshafen« ein, Der »Hoffnungshafen« ist ein ehemaliges Freizeitgelände, auf dem »gestrandete« Männer aufgenommen und begleitet werden sollen. Die Umbauarbeiten sind fast abgeschlossen und nun sucht Matthias noch nach einem Ehepaar, das die Verantwortung auf dem Gelände übernimmt.

Das »Geh und sieh«-Team bei Familie Ruopp – © Timo Bäcker 2023

Die drei Ralliger fuhren noch für einen Tag nach Nocrich, wo Philadelphia eine kleine Sozialstation hat. Zweimal die Woche kommen Bedürftige, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Für die Roma-Kinder des Dorfes bieten die Mitarbeiter Spiele und andere Programme an. Unsere Aufgabe war es, ein Ballnetz aufzuhängen.

Auf dem Rückweg von Nocrich nach Christian machten die Ralliger noch einen Besuch bei Eginald Schlattner, einem fast 90-jährigen Pfarrer, der viele Bücher über die Jahre der Diktatur in Rumänien geschrieben hat und auch in Deutschland bekannt ist. Es ist immer etwas Besonderes, diesem Mann zu begegnen.

Hof von »Casa Prichindel« – © Timo Bäcker 2023

Von Christian ging es weiter in die Nähe von Kronstadt (rumänisch: Braşov). Hier im Dorf Weidenbach gründeten vor 30 Jahren eine Schweizerin und eine Rumänin das Kinderheim »Casa Prichindel«. Im Laufe der Jahre wurden hier etwa 50 Kinder aufgenommen. Viele sind inzwischen auf dem Weg der Selbständigkeit. Im Moment leben dort noch etwa 20 Kinder, die uns von Beginn an wie alte Freunde empfingen. Auch in der »Casa Prichindel« haben wir uns in verschiedenen Bereichen praktisch nützlich gemacht. Br. Gerd konnte mal wieder seine Erfahrung als Installateur anwenden.

Berührt und bereichert

Einen kleinen Gemeindeeinsatz hatten die Ralliger auch in Kronstadt (Braşov) bei Pfarrer Joachim Lorenz und seiner Frau Christiane (Diakonin), mit denen wir schon lange befreundet sind und auch in Sachen Ukraine-Hilfe gerne zusammenarbeiten.

Team mit Ehepaar Lorenz in Braşov – © Timo Bäcker 2023

Für uns alle waren die Tage in Rumänien sehr intensiv und bereichernd. Wir kamen dem Leben dort sehr nahe und ließen uns davon berühren, vor allem im Kinderheim, aber auch beim Besuch im Flüchtlingslager für ukrainische Flüchtlinge. Unsere Tage standen ja unter dem Motto »geh und sieh« und wir haben wirklich viele »sehen« können und so einen tiefen Einblick bekommen von Rumänien, den Lebensbedingungen dort und dem engagierten Einsatz unserer Freunde in diesem Land.

Weitere Bilder von dem Einsatz in Rumänien finden Sie in unserer Fotogalerie.

Bruder Gerd und Timo Bäcker, 26.05.23

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