Br. Reto
Auf ihrer Rückreise von Basel nach Taizé haben uns die Brüder kurz in Ralligen besucht. Gegen 18 Uhr kamen sie bei uns an. Ich selbst war noch nie in Taizé und kannte so keinen dieser Brüder persönlich. So war ich sehr gespannt. Aber eigentlich hätte ich das gar nicht sein müssen – denn es kamen ja keine Besucher
zu uns, es kamen eben Brüder
. Brüder, die Brüder besuchen. Eine schöne Erfahrung. Ich erlebte: Wir verstanden uns sofort. Für mich steht jetzt ein Besuch in Taizé an – vielleicht schon im nächsten Urlaub.
Br. Gerd
Das Abendgebet im Taizé-Stil in unserer Kapelle unter dem Dach des Rallig-Schlösschens war für mich eine sehr eindrückliche Erfahrung. Mich hat bewegt, dass unsere Besucher aus mindestens einem Dutzend verschiedenen Nationen stammten. Und dass zu der Gemeinschaft rund 20 sogenannte Jungbrüder
gehören, die erst einige Jahre mitleben und noch vor der Entscheidung stehen, Bruder auf Lebenszeit zu werden. In den Gesprächen mit den Taizé-Brüdern hat mich beeindruckt, dass alle – jüngere wie ältere Brüder – sehr wach für diese Welt sind. Sie sind in ständigem Kontakt mit vielen Brennpunkten der Erde, haben ja auch einige Stationen in anderen Kontinenten.
Br. Urs
Als ich hörte, dass die Taizé-Brüder uns in Ralligen besuchen kommen dachte ich gleich: Für diese Gruppe möchte ich etwas Besonderes backen. Also kündigte ich den Brüdern aus Taizé an: Beim Morgenessen könnt Ihr etwas Besonderes genießen.
Auf dem Frühstücksbuffet standen dann Laugenbrezeln, kleine Zöpfli und verschiedene Sorten von selbstgebackenem Brot. Einige Brüder bedankten sich und ich konnte beobachten, dass vom Kleingebäck fast nichts übrig blieb. Besonders wichtig war für mich ein längeres Gespräch mit einem der Brüder, der aus Korea stammt. Er berichtete mir von einer Konferenz demnächst in Hongkong, für die er verantwortlich ist. Für mich war es eine Bereicherung, ihn und die anderen aus der Communauté in Ralligen zu Gast gehabt zu haben.
Br. Tobias
Die Begegnung mit den Taizé-Brüdern war auch für mich sehr eindrücklich. Die Brüder kamen ja von einer großen Konferenz in Basel. Jeder von ihnen hatte sicher eine sehr intensive Zeit dort mit viel Arbeit und Kontakt mit vielen Menschen. Als die Brüder dann bei uns ankamen, waren ihnen diese intensiven, vielleicht auch stressigen Tage nicht anzumerken. Ich erlebte sie als sehr freundlich, dankbar und auch begegnungsfreudig. Abends um 21 Uhr haben wir Ralliger Brüder ein wenig von uns erzählt und unsere Gemeinschaft vorgestellt. Das Angebot war für unsere Gäste natürlich freiwillig; wohlwissend, dass sicherlich die meisten müde sein würden. So war es eine Überraschung für uns, dass alle Taizé-Brüder dieses Angebot wahrnahmen. Sie waren aufmerksam, neugierig und interessiert. Welch schöne Wertschätzung für uns als Gastgeber aber auch als Mitbrüder, die auf ganz andere Weise aber doch zusammen mit uns für unseren Gott unterwegs sind.
Br. Thomas
Vor bald 30 Jahren war ich zum ersten Mal in Taizé. In unregelmäßigen Abständen war ich immer wieder als Gast auf dem bekannten Hügel im Burgund. Jedes Mal bin ich neu inspiriert nach Hause gekommen. Dieses Mal war ich nicht Gast auf dem Hügel, sondern Gastgeber am See. An beiden Orten sind es ehemalige Rebgüter, die uns anvertraut sind. An beiden Orten teilen wir unser Leben und unseren Glauben, wie er uns geschenkt ist. An beiden Orten gestalten wir Räume, in denen Menschen Christus begegnen können. Diese Verbundenheit spürten wir alle. Sie musste nicht gemacht werden, sondern durfte erlebt werden. Die Begegnung war ein tiefes Erlebnis.
Das sagen meine Brüder in Ralligen und so schreiben es die Brüder aus Taizé.