Christusträger Bruderschaft

Bruder Sven Lintermann

Seit Februar ’23 nun heiße ich »Bruder« Sven. Die Bedeutung dieses schönen Wortes entfällt mir noch zu häufig und ich habe sie wohl auch noch immer nicht ganz erfasst.

  • Geburt 1994 in Remscheid
  • Eintritt 2023
  • Beruf studierter klassischer Philologe und Religionspädagoge
  • Arbeitsbereich Waschküche in Ralligen

Als großer Bruder einer jüngeren Schwester bin ich behütet aufgewachsen. Zuerst in Wuppertal, später in Celle. Die erste Entwurzelung fiel mir noch schwer, die folgenden Ortswechsel wurden dadurch aber immer leichter.

Nachdem ich in Celle Abitur gemacht und ein Freiwilliges soziales Jahr in einem Gästehaus des EC Niedersachsen absolviert hatte, ließ ich mich sechs Jahre in Göttingen nieder zum Studieren. Hier wurde der Glaube, den ich von meinen Eltern mitbekommen hatte, mein Eigenes – auch durch Entfremdung und schwere Zeiten hindurch, begleitet durch meine Geschwister und Freunde in der Landeskirchlichen Gemeinschaft.

In dieser Gemeinde wurde ich mit hineingenommen in die Gottesdienstmusik, die Organisation unserer Studentengruppe und die Vorstandsarbeit. Auch aus ihr heraus kam der Impuls, eine Jüngerschaftsschule im Gebetshaus Augsburg nach dem Abschluss meines Lehramtsstudiums (Latein/evangelische Religion) zu durchlaufen. Zehn Monate voll Lobpreis und Gebet machten mir neu den Wert meiner Beziehung zu Jesus bewusst – und seines großen »Ja« zu uns – bevor ich im Referendariat in Osnabrück die schwerste Phase meiner Berufsausbildung erlebte. An deren Ende stand das Nichtbestehen, das Nein zum Lehrberuf – auch von meiner Seite nach einer Zeit voller Enttäuschungen.

Auf der Suche nach Ruhe und Orientierung stieß ich auf die Christusträger und kam für eine Auszeit nach Ralligen, die in Verbindlichkeit und Länge stetig zunahm, sodass ich schließlich im Februar ’23 das Noviziat begann. Das Gefühl, hier etwas gefunden zu haben, das zu mir passen könnte, Staunen über das, was die Brüder mit Jesus erlebt hatten und wie sie heute noch von ihm bewegt sind, und der Wunsch, Jesus mehr von meinem Leben hinzugeben, führten schließlich zur Entscheidung, »das Brudersein auszuprobieren«. Bei allem Streben danach, anderen ein Bruder zu sein, erinnert Jesus mich in meiner Schwäche und meinen Begrenzungen immer wieder daran, dass er mich trägt und hält – dass ER mein Bruder ist.

Im Moment verantworte ich die Waschküche in Ralligen und helfe bei dem, was anfällt. In meiner Freizeit lese ich gern, spiele Gesellschaftsspiele und greife zur Gitarre, um mich (oder auch andere) beim Singen zu begleiten – der Lieder, auf die ich gerade Lust habe.

Zuversichtlich und gespannt bin ich auf das, was Jesus für die Christusträger und mich bereithält.

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