Christusträger Bruderschaft

Bruder Uwe Stodte

Bruder Uwe ist seit 1966 Bruder der Christusträger. Er führt Gruppen durch die Kirche und das Haus in Triefenstein und bereichert manche Abende durch spannende Bildvorträge.

Bruder Uwe Stodte
Bruder Uwe Stodte
  • Geburt 1940 in Liegnitz/Schlesien
  • Eintritt 1966
  • Beruf Bergmann
  • Arbeitsbereich Unruhestand mit Spezialaufgaben in Triefenstein

Ich bin keiner, der sich gerne in ein gemachtes Nest setzt. Es passt zu mir, etwas von Null auf aus dem Boden zu stampfen, etwas aufzubauen, wo vorher nichts war. In meinem Leben habe ich das oft getan: Nach der Flucht aus Schlesien kam ich mit meiner Mutter in Westfalen an und erlebte dort einen Neuanfang unter schwierigen Bedingungen. Schon als 14-Jähriger musste ich die Schule verlassen und den harten Beruf des Bergmanns erlernen. Weil ich immer offen war und dazulernen wollte, beschäftigte ich mich schon damals mit arabischen Schriftzeichen, lernte Kalligraphie (Schönschrift) und trampte bis ans Mittelmeer und Ägypten, um dort zu tauchen und zu fotografieren.

Einen echten Neuanfang erlebte ich Mitte 20: Ein Freund nahm mich mit in eine lebendige christliche Gemeinde. Zum Glauben an Jesus Christus hatte ich bis dahin keinen Bezug. Doch jetzt fing ich Feuer und sagte ein ganzes Ja zu Jesus. Dieses Ja hatte weitreichende Folgen für mein Leben. Denn schon kurz danach bekam ich Kontakt zu den Christusträger-Brüdern.

Diese »Christusträger« faszinierten mich. Sie diskutierten nicht lange über den Glauben an Gott, sondern packten zu, setzten sich ein für die Ärmsten der Armen in Elendsvierteln Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Genauso wichtig war ihnen die Einladung zum Glauben in Musik und Wort.

So entschloss ich mich, Jesus als Christusträger zu dienen. Wegen meiner praktischen Fähigkeiten und meiner Freude am Aufbauen war ich oft dabei, wenn neue Stationen gegründet wurden: In Pakistan, Afghanistan, Vietnam, aber auch in Triefenstein und Ralligen  konnte ich zupacken. Immer wieder habe ich erlebt: Das ist der Weg, den Jesus mich führt.

Jetzt im Rentenalter und nach einem Herzinfarkt kann ich manche schwere Arbeit nicht mehr tun. Aber ich will weiter offen und wach bleiben und mich nach meinen Möglichkeiten mit meinen Brüdern gemeinsam einsetzen. Ich helfe beim Putzen, führe Gästegruppen durch unser Kloster, begleite Freizeiten aus verschiedenen Kirchengemeinden, halte Bibelarbeiten und erzähle aus meinem Leben. Ich bin kein Theologe, sondern spreche über meine Erfahrungen mit Gott im Alltag. Und ich merke: So kann ich für manche Besucher eine Stütze sein. Wir Christusträger sind ja nichts Besonderes, nur eine kleine Gemeinschaft mit einer großen Aufgabe: Weitersagen, dass es einen wunderbaren Gott gibt, für den es sich zu leben lohnt.

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