Als Zivildienstleistender hatte ich ursprünglich mit einer eher eintönigen Arbeit im Sozial- oder Gesundheitswesen gerechnet. Doch durch glückliche Umstände wurde ich auf den Einsatzort in Ralligen aufmerksam. Der Bewerbungsprozess verlief unkompliziert und reibungslos, und kurze Zeit später stand ich mit Sack und Pack vor der Tür der Bruderschaft in Ralligen.
Die Christusträger-Bruderschaft hat in Ralligen einen kleinen, aber besonderen Ort geschaffen, der Raum für große Erfahrungen bietet. Das malerische Brüderhaus liegt eingebettet in eine wunderschöne, sonnige Umgebung direkt am Ufer des Thunersees mit Blick auf die Berner Alpen. Der weitläufige, grüne Außenbereich mit einem plätschernden Bach, der das Grundstück durchzieht, verleiht diesem Ort eine idyllische Atmosphäre.

Vielfältige Aufgaben
Die Arbeit dort war äußerst abwechslungsreich. Helfen konnte ich überall, wo Unterstützung benötigt wurde: in der Küche, der Hauswirtschaft oder draußen im Garten. Die Brüder sind es gewohnt, neue Helfer einzuarbeiten, was mir den Einstieg enorm erleichterte. So fand ich mich schnell zurecht und fühlte mich rasch wohl. Meistens wurde im Team gearbeitet, was nicht nur den Austausch untereinander förderte, sondern auch für viele humorvolle Momente sorgte.
Besonders bereichernd waren für mich die Begegnungen mit den Brüdern und den anderen Mitarbeitenden, die diesem Ort seinen besonderen Charakter verleihen. Die neuen Bekanntschaften, die ich dort machen durfte, und die unmittelbare Art, in der ich Menschen kennenlernen konnte, die ihren Glauben authentisch leben, haben mich tief beeindruckt.
Nachhaltige Erfahrungen

Es war bewegend, den Alltag der Brüder mitzuerleben und in ihre Tagesstruktur einzutauchen. Zudem boten sich während der Arbeit immer wieder Gelegenheiten für tiefgehende theologische oder spirituelle Gespräche, die mich in meinem eigenen Glauben weitergebracht haben.
Ich war mit dem Ziel gekommen, meinen Dienst zu leisten und die Bruderschaft in Ralligen zu unterstützen. Doch am Ende musste ich feststellen, dass ich selbst reich beschenkt wurde – mit vielen Erfahrungen, bewegenden Begegnungen und wertvollen Momenten der Stille und des Gebets. Diese Erinnerungen werden mich noch lange begleiten.